Um die Gewichtsbelastung langfristig ohne gesundheitliche Nachteile aushalten zu können, bedarf es aber eines gezielten Trainings.
Wird das Heben und Aufwölben von Widerrist und Brustwirbelsäule beim Reiten und/oder vom Boden nicht regelmäßig aktiv trainiert, folgt der Rumpf der Schwerkraft und sackt nach unten, die thorakale Muskelschlinge funktioniert nicht mehr richtig. Die Rumpfträger werden immer schwächer und geraten in Dysfunktion.
Als Folge büsst das Pferd schleichend seine vertikale und laterale Balancefähigkeit ein und die Bewegungsmuskulatur beginnt sich zunehmend zu verspannen, da sie versucht so den Mangel an natürlicher - durch die Rumpfträger sichergestellter - Balance und Stabilität zu kompensieren.
Die Pferde zeigen in diesem Stadium häufig
mangelnde Losgelassenheit, wenig Fleiß, schlechte Dehnungs- und Biegungsbereitschaft oder auch Widersetzlichkeit; oft suchen sie auch eine Stütze auf der Reiterhand oder gehen gegen die Hand, rollen den Hals auf, zeigen wenig Durchlässigkeit, reduzierte Schub- und Tragkraft
und ihre Bewegungsmuster sind oft - wenn auch teils spektakulär - nicht wirklich elastisch und raumgreifend.
Diagnosen wie Fesselträgerschäden, Kissingspines, Hufrolle u.v.m. können die mittelfristig möglichen Folgen einer Trageermüdung sein.
Ursache ist ein grundsätzliches Wirkprinzip, das für Mensch wie Pferd gilt:
die Antagonistenhemmung.
Soll eine Muskelgruppe anspannen können, ist hierfür nötig, dass die Gegenspieler sich dehnen also verlängern können. Dies ist über neuronale Reflexe im Gehirn so verschaltet. Für die Tragefähigkeit des Pferdes ist dieser Mechanismus extrem wichtig.
Pferde, die mit einem verspannten, tiefen Rücken gehen müssen, können ihre Rumpfträger und die Bauchmuskulatur nicht adäquat ansteuern.
Das gleiche Prinzip gilt für alle anderen Körperareale des Pferdes und natürlich auch des Menschen und kann immer bio-positiv oder auch bio-negativ genutzt werden.